Geht immer noch mehr (Erfolg)?

Viele Menschen wollen noch mehr – erreichen, schaffen, tun, genießen, lernen, erleben… Endlosliste. Die Frage ist: geht noch mehr? Kannst du noch mehr tun, erreichen, lernen, genießen, schaffen…? Und wenn ja, wie soll das gehen?

Erfolg ist eine Frage der Definition

Für mich persönlich hat Erfolg zwar viele Facetten, letztendlich gibt es neben den persönlichen, in mir spürbaren Erfolgen, die messbaren Erfolge. Und auf die lade ich dich jetzt ein.

Trainingsweltmeister oder Sieger

Gen kam zu mir, nachdem sie von der Reha zurück war und wieder mit ihrem heiß geliebten Sport begann. Die Verletzung war so stark, dass im Grunde an eine Rückkehr normalerweise, also wenn das nicht der Beruf wäre, nicht zu denken gewesen wäre. Ihre Gliedmaßen hatten so viele Brüche, Risse und Beschädigungen erlitten, dass gar nicht klar war, ob sie je wieder gehen könnte. Nur: wer einmal das Rennfieber gespürt hat, wird es nie wieder los. Deshalb war sie voller Zuversicht, hielt sich an jedem Hoffnungs-Strohhalm an und schaffte das Comeback. Unzählige Trainingsstunden, ebensoviele Physiotermine, Zusatztherapien und etliche Kunststoff-Teile in ihrem Trainings- und Renngewand machten es möglich, dass sie wieder auf ihre Bretter, die ihre Welt bedeuteten, steigen konnte.

Szenenwechsel

Du bist gut. Ich weiß, dass du gut bist, denn ich bin der Überzeugung, dass jeder Mensch Dinge kann, die nur er/sie auf einzigartige Weise machen kann. Ob und in welcher Intensität du das machst, liegt an dir. Und viel Menschen sind exzellent – oft bis zu einem Ereignis. Das muss kein schwerer Unfall, kein großartiger Zusammenbrauch sein, das kann schon eine ganz kleine Enttäuschung sein. Nicht erreichte (Verkaufs-)Ziele, ein Feedback, das so gar nicht in den üblichen Rahmen passt, ein Auftritt, der in die Kategorie „mittelmässig“ fällt… die meisten Menschen müssen nicht lange nach einem Ereignis dieser Art suchen.

Ich will die Beste sein!

Im Kopf waren die alten Erfolge bei Gen da. Und der Unfall war ebenso vorhanden. Die Arbeit an den eigenen Fähigkeiten im Trockentraining verlief sehr gut. Diverse Messungen und Vergleichsdaten zeigten, dass sie alte Stärke wieder erlangt hatte, Spritzigkeit war sowieso immer ein Markenzeichen und die Technik wurde gelobt. Gut soweit. Jetzt kamen die ersten Trainingsrennen und es funktionierte. Sensationell! Auf geht´s, der Startplatz ist noch in der Spitzengruppe, die bisherigen Rennverläufe ließen hoffen und der Mut und die Überzeugung schienen zu neuen Höhen aufgelaufen zu sein.

Mit der Zuversicht der letzten Siege war der erste Start eine reine Formsache. Glaubten alle. Und dann: nichts ging. Es sah eckig aus, es war ungelenk, es war langsam, es war – ein Desaster.

Und du? Kennst du Misserfolge?

Vielleicht kennst du das, dass dir damals – als Kind, Jugendliche, Anfänger, Neuzugang irgendetwas so superleicht gelang. Es war einfach, es war selbstverständlich, es war einfach gut. Und du willst das klarerweise wieder. Aber da ist dieses „erzwingen wollen“, da ist dieses negative Feedback, da sind diese Erfahrungen von „abgewiesen werden“ – hol dir wieder aus dem Erfahrungsschatz. Und du merkst: es fließt nicht, es funktioniert gar nicht, es ist so erzwungen.

Aufgeben oder weitermachen?

Für Gen stellte sich die Frage nach einem etwaigen Aufgeben nicht. Ich will das! Ich bin gut! Ich muss diesen Zustand wieder erreichen!

Hast du aufgepasst: ich muss!

Sieg und Niederlage – zwei Seiten und doch in einem Gehirn direkt nebeneinander!

Und du? Wie gehst du mit dir um? Machst du ganz klar weiter? Ist deine innere Überzeugung klar und stark, dass – komme was wolle – an Aufgeben (und vielleicht einfach was Neues beginnen, den nächsten Kurs durchziehen, mit dem dann wirklich alles anders wird, ein anderes Konzept ausdenken…) nicht zu denken ist? Gratuliere! Dann gehörst du schon fast zu den Siegern. Fast, denn die Zutaten für deine Erfolge werden im selben Gehirn gemixt, wie jene, die dich ab und zu scheitern lassen. Und seltsamer Weise erinnern wir uns leichter und mehr an Misserfolge als an die schönen Seiten unseres Wirkens. Das ist so, dass unser Gehirn auf das Negative fokussiert ist. (Kannst du gerne hier nachlesen. Da steht auch, welche Intensität es braucht, damit du aus der Nummer herauskommst).

Weitermachen heißt anders Tun. Dann folgt Erfolg.

Also weitermachen. Wir arbeiten zusammen. Gen erfährt über ihren inneren Dialog. Sie erfährt über ihre Klarheit, die tägliche, die stündliche und die große Klarheit. Sie lernt über ihr Gehirn und darüber, dass jedes Bild, jeder Dialog Emotionen nach sich zieht. Freude, alte Siege genauso wie Ängste, innere Verkrampfungen von zu viel Wollen. Gen beginnt, ihre Sinne neu zu schärfen und lernt, dass Speed nicht nur bei Ausübung ihres Sports eine große Rolle spielt. Sie erfährt über ihr Bewusstes und ihr Unbewusstes. Neue Welten tun sich auf. Und es ist anstrengende Arbeit. Gut, diese Arbeit macht Spaß, weil mentale High Performer – Arbeit immer mit extremen inneren und äußeren Verknüpfungen/Assoziationen zu tun hat. Das deshalb, weil „normal“ einfach nicht genug ist.

Normal ist nie genug. Sei außergewöhnlich. #High Performer

Immer wieder fragen Menschen, warum Mentalarbeit so ver-rückt ist. Das ist sie nicht – im Gegenteil! Dein Gehirn arbeitet so, dass du dir extreme Bilder, Eindrücke, Emotionen einfach besser abspeicherst und sie daher viel einfacher wieder erlebst. Wenn du dich mit deinen Ängsten beschäftigst, erkennen sowohl deine Augen als auch deine inneren Augen (visuelle Vorstellung) die Situation. Darauf steuert dein Gehirn Herz, Lunge, Magen, Darm Blase bis zu den kleinsten Blutgefäßen dein gesamtes System. Du reagierst. Wenn du dich mit Siegen beschäftigst, brauchst du mindestens so starke oder stärkere Eindrücke, damit dein System gut beschäftigt ist. Sonst sucht sich das Gehirn „Besseres“, auch wenn das dann negative Erlebnisse sind. Und wer will das schon?

Nutze aus, was möglich ist, um das Unmögliche zu erleben

Nach ersten Testrennen übertragen wir die Test-Situation auf die echte Renn-Situation. Jetzt heißt es, das Außergewöhnliche zu aktivieren. Jedes noch so kleine Erfolgserlebnis mit ganz besonderer Beachtung zu würdigen, jede negative Situation sofort in ein Lernerlebnis umzuwandeln. Es zählt der Sieg. Es zählt die rote Linie, die Zeitanzeige. Gen gönnt sich kaum Pause und will Erfolg unter allen Umständen. Doch Zwang ist wie Druck und der erzeugt bekanntlich Gegendruck. In unserem Fall im Gehirn.

Mentaler Druck erzeugt Gegendruck im Gehirn. Sei präzise. Sei genau!

Je mehr du etwas wirklich willst, desto leichter hat es dein Gehirn, für dich zu arbeiten. Allerdings: je mehr Druck du auf dich selbst ausübst, desto schneller haut dein geniales Denkorgan ab – zu dem, was es leichter erreicht. Und das sind gerne mal die negativen Erlebnisse. Deshalb brauchst du höchste Konzentration, höchste Präzision und höchste innere Prioritäten.

Ok, in Kürze: Gen hat es geschafft!

Du schaffst es. Aktiviere alles, was du hast und brauchst.

  • Sei präzise.
  • Sei genau.
  • Sei offen für gute Reflexionen.
  • Sei ungewöhnlich.
  • Sei mutig.

Rückschläge kennt jede/r von uns. Die Art, wie wir damit umgehen, bestimmt die Qualität deiner Erfolge.

Kennst du Rückschläge? Hast du sie in Stärken umgewandelt oder aufgegeben? Lass mich wissen, was dich weitergebracht hat – schreib mir einen Kommentar, gerne auch mit deiner Story. Teile deine Erfolge.

Erfolg tut einfach so gut.

Und das wünsche ich dir!

Petra

P.S.: und wenn du dir ganz normale Spitzenleistungen Wert bist, dann hol dir gleich hier eine erste Anleitung dazu: High Performer für dich