Subvokalisieren – die Kunst, beim Lesen nur Wesentliches mitzusprechen

Gibt es Zaubereien, die dich tatsächlich schneller lesen lassen?

Ja! Und jetzt gerade, während du diese Zeilen liest, kannst du sie magisch anwenden – oder nicht.

Wenn du Lektüre vor dir hast, die zum Genuss dient, eine Erzählung, ein Roman, ein Krimi, dann setzt du die Zauberei NICHT ein. Denn dann willst du ja verweilen, willst auskosten, willst einzelne Personen und Szenen für dich noch intensiver erleben – indem du innerlich mitsprichst.

Inneres Mitsprechen – Subvokalisierung 

Beim Lesen ist dieses innere Mitsprechen einerseits dienlich, weil es direkten Kontakt zum emotionalen Zentrum herstellt und dadurch die Informationen leichter und schneller ins Gehirn lädt. Wenn du allerdings ständig alles mitsprichst, dann wirst du sehr langsam.

Wir sprechen mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von etwa 100 – 120 Worten in der Minute.

Erwachsene Leser können, ohne weitere Speed-Übungen gemacht zu haben, mit ca. 250 Worten pro Minute lesen. Tun sie aber nicht, wenn alles, wirklich alles mitgesprochen wird.

Jaaaaaaa aber dann verstehe ich ja nicht mehr alles – höre ich dich jetzt einwenden.
Das stimmt nicht und ich bitte dich: teste gleich hier und jetzt 3 Tipps (Zaubereien).

Tipp 1: Ziehe deine Maus während dem Lesen über den Text, flüssig und ohne stehen zu bleiben, die Augen immer mit der Maus mitwandernd. Falls dir zwischenzeitlich das Verständnis abhanden geht, macht nichts, dein Gehirn hält am Thema fest und sucht sich das nächste Wort, das es verknüpfen kann, von selbst.

(du erinnerst dich an die Sache mit der Augenfixierung? Lies hier nochmal nach, damit dir klar ist, warum das Thema unmittelbar damit verknüpft ist).

Tipp 2: kaue einen Kaugummi beim Lesen. Wenn du kaust, kannst du nicht mehr alles mitsprechen und du wirst sehen, dass dein Lesepensum flüssiger erledigt wird bei gleichem Verständnis.

Tipp 3: höre Musik im Hintergrund. Im Hintergrund! Sobald dein Gehirn Musik hört und verarbeitet, hat es nicht mehr ausreichend Zeit, alles zu Lesende mitzusprechen. Nicht jede Musik ist gleich gut geeignet, es gibt verschiedene Listen von gehirntauglicher Musik, die du im Netz findest. Tatsache ist, dass klassische Musik recht gute Wirkung gezeigt hat. (Ich spiele in meinen Seminaren gerne Haydn Klavierkonzerte, Bach – Wohltemperiertes Klavier oder Mozart, ebenfalls Klavierstücke vor. Nebeneffekt dieser Musik ist, dass sie auch unterstützend für die Konzentration ist.

Es geht beim Subvokalisieren, dem inneren Mitsprechen, darum, nur die wesentlichen Informationen mitzusprechen und die vielen Füllwörter und Wiederholungen wegzulassen. Dieses Training macht dich in kurzer Zeit sehr sehr schnell.

Schreib mir deine Erfahrungen damit, ich freue mich über deine Erfolge!

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